Alle, die mich kennen, wissen, dass ich, was Computer betrifft, so ziemlich alles ausprobieren muss, was nicht bei drei auf den Bäumen ist. Und auch wenn seit nunmehr mehr als 10 Jahren meine Haupt-Privatrechner immer Macs waren (angefangen mit einem iMac G4 – was ein tolles Teil), so werden immer auch die anderen Systeme intensiv im Auge behalten. So probiere ich immer mal wieder das eine oder andere Linux (welches ich als Server schätze – auf dem Desktop weniger) und auch immer aktiv alle Windows-Versionen, für welche ich ja sogar aktiv entwickle.

Und ich will auch wirklich, dass Microsoft nicht völlig abfällt – ich mag den Laden zwar nicht, aber Apple braucht gefälligst Konkurrenz (sonst werden die überheblich wie damals, als Steve gehen musste oder auch heute noch (in Maßen – Dank Android) bei iOS)). Daher war ich sehr positiv überrascht, dass man im Hause so mutig war und mit Metro / Modern UI / wie auch immer einen anderen und auf den ersten Blick auch guten Weg ging.

Spulen wir etwas vorwärts zum heutigen Datum (November 2013). Auf meinem Notebook läuft (neben dem „guten, alten“ Windows 7) auf einer eigenen SSD Windows 8.1 (und vorher schon 8). Ich habe mich auch aktiv zur Nutzung des Systems gezwungen und alle Entwicklung auf dieses SSD verlagert und die Brücken abgebrochen zum alten 7er. Somit habe ich also viel Alltagserfahrung gesammelt – und diese lässt sich in drei Buchstaben zusammenfassen:

WTF?

Ja, What The Fuck ist denke ich für mich die treffendste Beschreibung, wie sich Windows 8.1 anfühlt. Man hat also den Start-Button unten links wieder zurück gebracht – der exakt das gleiche tut, was die untere linke Ecke in 8.0 auch schon machte – er öffnet die Kacheloberfläche. Dafür wurde aber nach der Installation erstmal genervt mit „wischen sie von a nach b, um c zu erreichen“ – letztlich nur die sichtbare Konsequenz, dass dieses System völlig umintuitiv ist.

Zwei Dinge werfe ich 8.1 ganz besonders vor:

  1. Die gute Idee der Kacheln (dabei bleibe ich) zerstört durch ein völliges Chaos in der Bedienung derselben – mit einem Touchpanel nicht toll, mit einer Maus eine reine Katastrophe.
  2. Das noch viel, viel größere Chaos, weil man den alten Desktop danebengepackt hat und damit herausgefordert hat, dass die Nutzer ständig zwischen der alten und neuen Welt springen und völlig die Übersicht verlieren

In der Konsequenz hört man viel (und ich habe mich nun nach langem Zögern auch dazu entschieden), dass man die Kacheln links liegen lässt und Windows 8.1 einfach als gelungenes Update von Windows 7 ansieht (denn rein technisch hat Microsoft da schon einige Schmankerl eingebaut).

In meinem persönlichen Fall klappt aber nicht mal das mehr – ich hatte es erst auf einer normalen Platte gehabt – fand den Vergleich mit dem Mac (Fusion Drive) und Windows 7 (SSD) völlig unfair. Also wurde extra eine SSD angeschafft und das System ganz sauber und frisch darauf installiert – nur mit den neuesten Treibern vom Hersteller und keine Tweaks oder sonstwas gemacht. Nur die zum entwickeln nötigen Tools (Visual Studio, Git, NSIS, …) und der tägliche Bedarf (Thunderbird, Pidgin, Chapper, …) wurden installiert.

Es handelt sich nun also um mein zentrales Entwicklungssystem – und dafür habe ich i. d. R. immer nur mal zwischendurch Zeit (nach einem langen Arbeitstag im Hotel zum Beispiel). Und dazu komme ich im Moment nun nun noch seltener als eh schon – weil dieses verf**** Windows 8.1 im Schnitt bei jedem zweiten Start nach ein paar Minuten anfängt, mit sich selber zu spielen und dann mehrere Systemdienste in einen Wettkampf gehen, wer am besten die CPU auslasten kann. Der Rechner ist dann auf 100% (und das ewig) und man kann nichts machen.

Nun kenne ich mich mit Rechnern aus – also geschaut, ob ich eine nachvollziehbare Lösung finde (außer der klassischen Neuinstallation – welche dieses System ja faktisch eh ist) und werde erschlagen davon, wie viele andere gleichartige Probleme aus den unterschiedlichsten Gründen haben – da scheint also grundsätzlich was im Argen zu liegen.

Mein Windows 8.1 ist der reine Zeitvernichter – heute zum Beispiel hätte ich eigentlich eine Stunde in Menere investieren wollen – stattdessen drehte die Kiste wieder durch und ich suchte wieder nach Lösungen (ohne Erfolg).

Warum ich mir das antue? Diese Frage stelle ich mir zunehmend intensiver – vielleicht sollte ich es sein lassen und nicht mehr zurückschauen (wenn da nicht der Arbeitsrechner wäre :()