Yosemite ist einer von den Orten, zu welchem mich mein Drang in die Ferne sicher noch einmal führen wird. Ich mag ja raue und weite Natur und auf meiner Liste der zu bereisenden Ziele ist es recht weit oben.

Aber wie sich einige wahrscheinlich eh schon gedacht haben, geht es um etwas anderes – nämlich Mac OS X 10.10 mit dem Namen Yosemite.

Ich hatte es seit der ersten Beta auf meinem MacBook Pro und im Gegensatz zu vielen hat mich das Design nicht grundsätzlich abgeschreckt (über unnötige Transparenzen ärgere ich mich allerdings noch immer jeden Tag). Nun gut, ich habe meine Macs weder aus Prestigegründen noch wegen des Designs (letzteres schon etwas – die Benutzeroberfläche sollte nicht hässlich sein, aber bis auf Windows XP trifft das für meinen Geschmack auf die meisten zu). Nein, ich habe meine Macs wegen dem soliden UNIX-Unterbau und dem „it just works“. Ich habe das immer verteidigt und auch sonst das meiste vom Apfelladen im Haushalt in Betrieb.

Zurück zu Yosemite – seit nunmehr rund einem Jahr (wie gesagt hatte ich schon Betas) ist Yosemite im Bereich des Funks (gemeint WLAN und Bluethooth – ebenso wie übrigens auch iOS 8) schlichtweg eine Katastrophe. Jedes Update von 10.10.x wurde begierig installiert, da insb. von 10.10.0 bis 10.10.2 das WLAN einfach unbrauchbar war. Soll heißen: um überhaupt mit dem Rechner (welcher über eine Airport Extreme ins Netz geht) arbeiten zu können verlegte ich das eine oder andere Mal ein langes LAN-Kabel quer durch das Haus, welches im Gott sei Dank vorhandenen Thunderbold-LAN-Adapter endete. Ist auf zwei Rechnern ein Problem hier (MacBook Pro 13″ 2011 und 2014) mit unterschiedlichen Ausprägungen.

Mit 10.10.3 schien es so, dass diese Probleme größtenteils gelöst seien. Stimmt insofern, dass ich seitdem im 5 GHz WLAN recht stabil arbeiten kann – das 2.4 GHz Netz bleibt aber eine Baustelle. Hier zu Hause nicht schön aber na ja, nehme ich an den Rechnern halt immer das 5 GHz). Unterwegs aber hatte ich mit 10.10.3 schon die Erfahrung gemacht, dass sich der Rechner nur nach einem Neustart überhaupt sauber in eine Kunden-WLAN einhängen wollte – toll in einem 90 Minuten Termin, dass diese Fehlerdiagnose gleich mal die ersten 15 Minuten gefressen hat. Einfach peinlich. Anderer Termin, selber Rechner: Mitten in einer umfangreichen, komplexen Demo im Browser kommt eine Kernel Panic (es war nicht der bekannt Bilder-Anzeige-Bug, denn ich hatte nichts entsprechendes offen). Natürlich noch besser, schafft unheimlich vertrauen beim Kunden.

„Gut“ beobachten lässt es sich sich auch daran, dass wir mit den beiden Macs gerne mal Age of Empires III über das Netzwerk spielen. Meist muss ich das MacBook Pro 13″ von 2014 erst einmal neu starten, damit eine hoffentlich saubere Verbindung klappt.

Generell ist alles, was so in 2.4 GHz funkt, aktuell am Mac kompliziert – dazu gehört dummerweise auch Bluetooth und als Mac Nutzer hat man natürlich Tastatur und Maus damit in Betrieb – wenn die nicht gerade hoppeln, weil das Bluetooth hoppelt. Ton über Bluetooth geht faktisch nicht, es fängt immer wieder an zu stottern.

Das ist alles einfach nur peinlich und frustrierend. Ich ertappe mich immer mehr wieder dabei, dass ich mit einem Windows 8.1 rumspiele, recht aktiv das Windows 10 Preview mitmache und auch Alternativen wieder interessanter werden (aktuell gefällt mir die Tendenz von Elementary OS doch sehr). Ich meine, wenn mein Mac eh schon nicht stabil ist, dann kann ich ja auch gleich wieder zu etwas mehr Handarbeit zurückkehren (zumal alle meine Server eh unter Linux laufen).

Auf jeden Fall habe ich schon eine ganze Weile meine Argumentation zurückgefahren, dass jemand, der keinen Stress haben will, lieber die paar Euro in Apple investieren soll. Ist momentan eher der Einäugige unter den Blinden als die optimale Lösung.